17.02.2021
AUPARO-Update im Februar
AUPARO-Update
im Februar

Die ersten Wochen des neuen Jahres haben in ihrer Dynamik nahtlos an die Wochen des letzten Jahres angeknüpft. Die Entwicklung an den Börsen, die zunächst steigenden, nunmehr aber glücklicherweise wieder etwas sinkenden Corona-Zahlen und die langsam aufkeimende Hoffnung, mit den Impfstoffen wieder in ein normales Leben zurückkehren zu können – all dies sorgte für Spannung und Bewegung. Doch auch der Uhrenmarkt und die AUPARO haben eine spannende Zeit hinter sich, weshalb es in diesem Newsletter um die Vergangenheit, aber auch die Zukunft gehen soll.
Bevor wir jedoch in die Materien einsteigen, seien uns noch zwei einleitende Sätze zu Beginn gestattet: Wir haben lange überlegt und diskutiert, sind nunmehr aber zu dem Ergebnis gekommen, dass wir den Newsletter in einen monatlich erscheinenden Newsletter umwandeln werden. Der Grund hierfür ist, dass ein häufigeres Erscheinen aufgrund der aktuellen Marktsituationen und der damit verbundenen Zeit für Besichtigungen und Kaufabwicklungen von Uhren nicht verlässlich möglich ist.
Im Gegenzug haben wir uns aber entschlossen, den Newsletter etwas ausführlicher zu gestalten und ihn zweizuteilen: Zum einen berichten wir immer über ein Thema aus dem Uhrenmarkt, zum anderen werden wir alle Aktionäre und Interessenten der AUPARO mit dem zweiten Teil über die aktuellen Geschehnisse auf dem Laufenden halten.
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Newsletter Februar 2021 mit den Themen „Vergangenheit – der Uhrenmarkt im Jahr 2020“ und „Zukunft – der Weg der AUPARO GmbH & Co. KGaA“.
Vergangenheit – der Uhrenmarkt im Jahr 2020
Luxusgüter im Allgemeinen – und die Schweizer Uhrenindustrie im Besonderen – sind ein stark polarisierter Markt. Eine Handvoll Marken nimmt eine dominante Position in der Uhrenindustrie ein, die sich durch folgende Merkmale auszeichnet: Marken mit starkem Markenwert wachsen in einem Bullenmarkt überproportional, weil sie in Marketing und Kommunikation, die Entwicklung neuer Produkte und den Vertrieb in neuen Märkten investieren können. Und in einem Bärenmarkt sind es institutionelle Marken, die von Einzelhändlern und Verbrauchern als weniger risikoreich angesehen werden, da diese sie als relativ sichere Wertbasis betrachten.
Es dominieren starke Marken. Fünf Marken (von ca. 300 Schweizer Marken) machen 50 Prozent des Umsatzes des Uhrenmarktes aus und nur 28 Marken machen 90 Prozent aus. Marktführer wie Audemars Piguet, Rolex oder Patek Philippe sind profitabel und erfreuen sich einer steigenden Marge, die schneller wächst als der Umsatz. Solche Marken wachsen nicht nur schneller beim Umsatz, sondern werden auch immer profitabler, was auf einen starken Markenwert zurückzuführen ist.
Und – einzigartig innerhalb der breiteren Luxusgüterindustrie – die besten Performer sind die Marken in Privatbesitz, sind sie doch sogar profitabler als die börsennotierten Uhrenkonzerne. Ein Quartett von Marken – Rolex, dass sich im Besitz der Hans Wilsdorf Stiftung befindet, Patek Philippe, das vollständig im Besitz der Familie Stern ist, Audemars Piguet, das immer noch von den Gründerfamilien und ihren Verbündeten kontrolliert wird, und Richard Mille, das sich größtenteils im Besitz von zwei Partnern befindet, einer davon Mille – macht 35 Prozent des Branchenumsatzes aus, aber 59 Prozent der Gewinne.
Die stärksten Marken haben sich dem allgemeinen Marktrückgang des letzten Jahres widersetzt. Audemars Piguet zum Beispiel musste laut CEO François-Henry Bennahmias einen Umsatzrückgang von nur 8 bis 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Der Rückgang ist noch bescheidener, wenn man ihn in den Kontext stellt – 2019 war ein Rekordjahr für die Marke mit einem Umsatz von rund 1,24 Mrd. CHF. Außerdem war der Oktober 2020 – inmitten der Pandemie für den Großteil der Welt – insbesondere unterstützt durch einen Nachholbedarf in Asien der beste Monat in der Geschichte der Marke. Und es kann davon ausgegangen werden, dass Rolex trotz einer erheblichen Produktionsreduzierung aufgrund der Pandemie besser als der Markt abgeschnitten hat – ebenso wie Patek Philippe, Omega, Tudor und Richard Mille.
Doch obwohl die starken Marken in Krisenzeiten den Markt dominieren und maßgeblich prägen, schaffen sie gleichwohl in der Krise Chancen für Nischenmarken im gesamten Preisspektrum. Zu diesen Ausnahmen von der Regel des „The winner takes all“ gehören handwerkliche Uhrenhersteller wie Kari Voutilainen, Philippe Dufour, Urwerk sowie Marken wie De Bethune, H. Moser & Cie, F.P.Journe und MB&F. Sie alle haben gemeinsam, dass ihnen gute Aussichten im engen Markt der Uhrensammler und -liebhaber zugesprochen werden.
Diese Zahlen und die Entwicklungen einiger besonderer Marken können jedoch nicht über die Folgen der Pandemie für die schweizerische Uhrenbranche hinwegtäuschen. So ist die Zahl aller exportierten Uhren von 30 Mio. Stück im Jahr 2000 zunächst auf 20 Mio. Uhren im Jahr 2019 und nunmehr 13,7 Mio. Uhren im Jahr 2020 gesunken. Die Gesamtzahlen zeigen bei detaillierter Betrachtung auch, dass die Schweiz nicht nur den Kampf auf der Einstiegsebene des Verbrauchermarktes verliert, sondern auch in Bezug auf das Komponentenangebot. Da die leistungsstärksten Marken zunehmend vertikal integriert sind, also versuchen, die Verarbeitungs- und Produktionsstufen vermehrt selbst zu stellen, werden die spezialisierten Zulieferer auf eine harte Probe gestellt. Sie sehen sich nicht nur einem abgeschwächten Markt ausgesetzt, sondern müssen nunmehr auch mit den großen Uhrenherstellern und -marken konkurrieren und hier weitere Spezialisierungen einläuten und Nischen besetzen.
Für den Sekundärmarkt sind diese Entwicklungen eher ein Spiegel als eine Prophezeiung: Die Tendenzen sind sehr eng angelehnt, die Entwicklung hat sich, wie der GUSI zeigt, sehr ähnlich vollzogen. Wir sehen nach wie vor sehr gute und stabile Preisentwicklungen – das Auktionsjahr verspricht bisher, seine Trends fortzusetzen und weiterhin gute Ergebnisse bei den Kernmarken zu liefern.
Zukunft – der Weg der AUPARO GmbH & Co. KGaA
Wie Sie sicherlich wissen, haben wir von Mitte Dezember bis Mitte Januar ein öffentliches Angebot über die Plattform Kapilendo unterbreitet. Nun ist auch die gesetzliche Widerrufsfrist abgelaufen, womit das öffentliche Angebot abgeschlossen ist. Insgesamt wurden im Rahmen des öffentlichen Angebots 13.388 Aktien gezeichnet. Damit steigt die Anzahl aller ausgegebenen Aktien nunmehr auf insgesamt 43.388 Stück.
Damit die Kapitalerhöhung wirksam wird, muss sie in das Handelsregister eingetragen werden. Die entsprechende Anmeldung ist von uns vergangene Woche unterschrieben worden und wir rechnen mit einer Eintragung im Laufe dieser, spätestens jedoch nächster Woche. Sobald die Eintragung erfolgt ist, kann das für die Kapitalerhöhung zuständige Bankhaus bei der nationalen Verwahrstelle für Wertpapiere „Clearstream“ die entsprechenden Unterlagen einreichen. „Clearstream“ erstellt daraufhin die neuen Aktien und leitet sie an das Bankhaus weiter. Dieses bucht die Aktien dann in die Depots derjenigen ein, welche im Rahmen der Kapitalerhöhung Aktien gezeichnet haben.
Parallel dazu laufen momentan die Vorbereitungen für die Erstellung des Konzernabschlusses. Wir rechnen hier mit einer Fertigstellung innerhalb der nächsten drei Wochen und würden unmittelbar danach zur Hauptversammlung einladen. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Ladungsfristen schätzen wir, dass wir die Hauptversammlung in der ersten Aprilwoche abhalten können.
Hinsichtlich des Listings der AUPARO-Aktie an der Börse warten wir ebenfalls auf den Konzernabschluss. Sobald uns diese Zahlen vorliegen, werden wir die benötigten Unterlagen einreichen. Mit einem Abschluss des Prüfprozesses seitens der Börse rechnen wir in der zweiten Aprilwoche. Zuzüglich einer weiteren Woche für die Wertpapiertechnik ist das Börsenlisting für Mitte April angedacht.
Wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Newsletter sowohl hinsichtlich der Entwicklungen der Uhrenbranche im vergangenen Jahr sowie der weiteren Planungen in Bezug auf die AUPARO auf den neusten Stand bringen konnten.
Nach aktueller Planung werden wir im nächsten Newsletter über einige Käufe der AUPARO berichten und Ihnen dadurch einen Einblick in die operativen Tätigkeiten geben können.